© Fachgruppe Soziologie
Gewalt, Sexualität, Gemeinschaftlichkeit. Eine soziologische Perspektive auf Gruppenvergewaltigung.
Kategorien
Zielgruppen
Wird soziologisch über Vergewaltigung gesprochen, geht es zumeist um Aspekte,
die jenseits des Gewaltgeschehens liegen; um die gesellschaftlichen Bedingungen
etwa, die entsprechenden Übergriffen vorausgehen, oder um die diskursiven Bearbeitungen,
die ihnen nachfolgen. Überraschend selten thematisiert die Soziologie in
Bezug auf das gemeinsame Vergewaltigen etwas, das andernfalls in ihre Kernkompetenz
fällt: die Interaktion. Was wie geschieht, wenn gemeinsam vergewaltigt wird,
wirkt so nicht weiter erläuterungsbedürftig – „worum es geht“ erscheint eigentümlich
selbsterklärend. Im Erforschen der „Gewalt selbst“ liegt jedoch, so die These des
Vortrags, Erkenntnispotenzial. Statt immer schon mit den (vorgelagerten) Ursachen
von Gewaltsamkeit zu beginnen, ließe sich auch bei der Frage ansetzen, was eigentlich
geschieht, wenn Menschen miteinander sexuelle Gewalt begehen. Welche
Handlungsressourcen und Skripte sind den Beteiligten verfügbar? Wie koordinieren
und realisieren die Täter ihr gemeinsames Handeln? Und vor allem: Wie deuten sie
die Situation, in der sie sich gerade befinden und ihre eigene Rolle darin – wie beantworten
sie sich selbst die Frage, was gerade vor sich geht? In dieser Perspektive
erscheint der Vollzug der Gruppenvergewaltigung plötzlich nicht mehr als selbsterklärend,
sondern als dynamisches, soziales Geschehen, dessen „was“, „wie“ und „wie
weiter“ vor allem davon abhängt, wie erfolgreich und stabil die Täter ihre Situationsdeutungen
aushandeln und gegen die der Betroffenen durchsetzen können.
Veranstaltungsort/-stätte
Glashaus Bayreuth e.V.
Universitätsstraße (Baracke 6) 30,
95447 Bayreuth
Veranstalter:in
Soziologie Universität Bayreuth
Kontakt Barbara Mayer
Universitätsstraße 30,
95447 Bayreuth
Telefon:
0921 554114
E-Mail-Adresse:
barbara.mayer@uni-bayreuth.de
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