Der römische Feldherr und Staatsmann Gaius Julius Caesar und die langobardische Königin Rodelinda dürften nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Der eine herrschte als Diktator über das antike Rom, die andere versuchte sich im 7. Jahrhundert mit Müh’ und Not auf dem Thron zu halten. Doch auf wundersame Weise zogen beide das Interesse des frühen 18. Jahrhunderts auf sich. Auf besondere Beachtung stießen Caesar und Rodelinda vornehmlich bei den Opernkomponisten des Barocks – kaum zu zählen sind die musiktheatralen Bearbeitungen, welche die Geschichten erfuhren, die sich jeweils um die beiden ranken. Musikalisch unsterblich wurden sie jedoch vor allem durch Georg Friedrich Händel, der im Februar 1724 dem Römer und im Februar des Folgejahres der Langobardin neues Bühnenleben einhauchte. Und plötzlich waren sich die beiden auch nicht mehr so fremd: Cesare liebt Cleopatra, und Rodelinda liebt Bertarido. Doch dem Liebesglück stehen jeweils politische Intrigen entgegen, und auf dem Weg zum Happyend müssen die Paare rasende Leidenschaften, Machtgier und Verrat überwinden.

Die Sopranistin Emöke Baráth und der Countertenor Andreas Scholl sind hochkarätige Experten auf dem Gebiet des schwindelerregenden Barockgesangs und mit den Höhen und Tiefen der in Musik gegossenen Leidenschaften vertraut. Bei ihrem Bayreuth Baroque-Debüt lassen sie uns in Arien und Duetten zwei der wohl ergreifendsten und mitreißendsten Bühnenwerke auf intime Weise neu erleben.

Mit Arien und Duetten aus Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto, Rodelinda, regina de’ Longobardi u.a.