Die tausendjährige deutsch-polnische Nachbarschaft gestaltete sich wechselhaft. Es gab in diesen Jahren gute und auch schlechte Ereignisse, von denen der 2. Weltkrieg das meiste Leid hervorgebracht hat.

20 Jahre nach dem Ende dieses Krieges, am Rande des II. Vatikanischen Konzils, verfassten die polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder einen Brief, der in die Geschichte einging und ein Meilenstein auf dem Weg zur Versöhnung war.   

Im Jahr 1966 feierte die polnische Kirche tausend Jahre Christentum und zu diesem Jubiläum luden die polnischen Bischöfe alle in Vatikan Versammelten ein. Aber die Einladung an die Deutschen war besonders, weil in ihrem Text diese berühmten Worte standen: „Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung“.

In Polen erhob sich ein Sturm der Entrüstung – sollen wir die Deutschen um Vergebung bitten, nach diesem Krieg? In Deutschland war die Reaktion der Bischöfe eher zurückhaltend, auch dort hat die Bevölkerung diese Geste nicht verstanden, man dachte an die Vertreibungen am Ende des Krieges. Aber die Ereignisse, die dem Brief folgten, zeigten wie viel Gutes diese ausgestreckten Hände bewirkt haben.

Am Beispiel dieses Briefes und der weiteren mutigen Initiativen, auch von der evangelischen Seite, wird in diesem Vortrag der deutsch-polnischer Versöhnungsprozess gezeigt, der uns heute eine gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit ermöglicht hat.

Referent: Barbara Sabarth M.A., Nasim Konietzny Dipl.-Rel.-päd. (FH)